Donnerstag, 30. Dezember 2010

1492 Cubatabaco & Happy New Year !

Vorweg möchte ich allen Blog Lesern danken welche mich auch dieses Jahr begleitet haben. Ich hoffe es hat Spass gemacht die Berichte und Bilder zu lesen/betrachten. Es könnte nächstes Jahr ruhiger werden aber ich bin sicher das sich auch Inhalte für interessante Beiträge ergeben werden da u.a. einige sehr seltene und interessante Zigarren aus meiner Sammlung noch nicht zu sehen waren (diese werden punktuell nächstes Jahr einfliessen). Ich wünsche allen viel Gesundheit (ist einfach am wichtigsten) für euch selbst und eure Familie im nächsten Jahr!


Dieses Jahr waren sehr viele Vintage Zigarren aus meinem Bestand zu sehen aber auch interessante Neuerwerbungen wie zB der Robaina Humidor gefüllt mit Padrinos und unterschrieben von den 3 Robaina Generationen (dieser hat aus tragischen Gründen noch mehr emotionalen Wert gewonnen), die Jars von Portmann/Partagas/La Gloria Cubana/H.Upmann etc.

Um die Vintage Serie dieses Jahr würdig abzuschließen habe ich mich für den letzten Beitrag dieses Jahr für die 1492 (Cubatabaco) Zigarre entschieden. Definitiv im Habanos Liebhaber/Sammlerkreis eine "Holy Grail" Zigarre. Für mich persönlich ist sie eine Holy Grail Zigarre (Mix aus Rarität, historischer Bedeutung und Geschmack) wie auch die eine oder andere welche dieses Jahr zu sehen war.

Produziert wurden diese Zigarren 1992 zur Erinnerung an den 500. Jahrestag der Entdeckung der neuen Welt durch Christopher Columbus. Vom 1492 Humidor wurden 501 Exemplare mit je 50 Zigarren hergestellt. Eine weitere Besonderheit dieser Zigarren ist das sie einzeln auf der Rückseite der Zigarrenringe (siehe Foto unten) nummeriert sind. Neben den 1492 sind nur die Cohiba Behike 40th Anniversario aus 2006 einzeln nummeriert. Der 1492 Humidor war auch der erste Jubiläums Humidor mit individueller Nummerierung.
Die zweite Ziffer wurde nur im Bild verändert ;-)

Mittwoch, 29. Dezember 2010

H. Upmann Noellas Jar

Da die Beiträge in den letzten Monaten (wie auch mein letzter geplanter Beitrag für 2010) stark von Vintage Zigarren in meinem Bestand geprägt waren möchte ich zur Abwechslung etwas aktuelleres und kürzlich erworbenes posten.

2010 war für Habanos Liebhaber defintiv das "Jar Jahr". Mir würde adhoc kein Jahr einfallen in welchem mehr verschiedene Jars released wurden. Im Gegenteil die letzten Jahre seit der Millenium Jar Serie waren diesbzgl. ziemlich schwach. Ich begrüße auf jeden Fall den Jar Trend auch wenn ich die geballte Ladung dieses Jahr schon beinahe übertrieben finde bzw ich primär nur an den limitierten Jars mit sonst nicht erhältlichen Vitolas interessiert bin. Mir gefallen Habanos Jars aufgrund der ansprechenden Optik und der interessanten Lagerungsfähigkeit. Insofern konnte ich auch beim H. Upmann Noellas Jar nicht widerstehen.

Hier die offiziellen Infos dazu (Quelle: http://www.habanos.com/article.aspx?aid=421 )

Habanos, S.A.  presents  the H.Upmann Noellas Glass Jar: An exclusive release aimed at La Casa del Habano Franchise stores

H.Upmann is one of the most prestigious Habanos brands. The blend of the brand, characterised by its aroma and mild to medium flavour, is made with selected leaves of the best crops of Vuelta Abajo, Pinar del Río, the most renowned tobacco region in Cuba and the world. The excellence regarding the quality of its cigars is shown in the gold medals of the H.Upmann boxes, that certify the prices obtained in no less than eleven international exhibitions during the 19th Century. Within the Upmann portfolio well known sizes such as the Sir Winston, Magnum 46 and Magnum 50 stands out.

For full enjoyment of those devoted to the brand, Habanos, S.A. offers the possibility to revisit the past through this attractive presentation in glass jars thus reviving the original that was produced until the 80´s in the 20th Century.
Its production limited to only 5000 jars containing 25 Noellas each (Girth 42 and 135 mm long) results in a very exclusive item for those who looks for perfection. Appealing to connoisseurs who prefer a light to medium smoke unmistakably found in the brand, this beautiful jar will be available in the next weeks in the La Casa del Habano stores worldwide.

H.Upmann Noellas Glass Jar
Factory Name: Cosacos
Commercial Name: Noellas
Dimensions: Girth 42 and 135 mm in the length
Presentation: Glass Jar comprising 25 units
Production: 5.000 jars
 

Sonntag, 12. Dezember 2010

Weihnachtssmoke mit Andi (Sauti)

Weihnachten steht schon vor der Tür. Also ein (weiterer) guter Grund für einen intimen Weihnachtssmoke mit meinem Freund Andi (Sauti) und ein paar guten Zigarren bevor es in die finale Weihnachtsphase mit div. Aufgaben und Treffen geht. Die angenehme 4 Augen Atmosphäre hatte schon fast etwas besinnliches und wie sich später zeigen sollte waren die gerauchten Zigarren auch einem Anlass entsprechend sehr gut. Wie immer war auch dieser Abend (übrigens wieder bei Andi) sehr kurzweilig.

Mitgebracht hatte ich diesmal H. Upmann Dunhill Seleccion Suprema No.201 aus 1962 und Davidoff Chateau Latour aus 1987. Alle Zigarren zeigten sich von ihrer besten Seite in Bezug auf Flammenannahme, Abbrand und Zug. Wir achteten diesmal gleich von Beginn an auf eine behutsame/langsamere Rauchtechnik und diese lohnte sich auch.

Die H.Upmann Dunhill Seleccion Suprema No. 201 hatte trotz ihres Alters noch ein intensives Bouquet welches auf eine ideale Lagerung in der Vergangenheit (auch in den Räumen von Dunhill London) schliessen und auf einen erfreulichen Genuss hoffen lässt. Diese Hoffnung wurde nicht enttäuscht und so zeigte sich die Zigarre über den Rauchverlauf interessant bei einer Stärke von grob 3,5/5. Zusammengefasst waren die Aromanoten holzig (ev. frische Fichte), phasenweise Honig und kandierter Zucker mit einem voluminösen letzten Drittel. Deutliche Tabaknoten waren permanent präsent. Eine so alte Zigarre zu rauchen birgt immer das Risiko das sie ihren Zenit überschritten hat und ev. nur mehr flach und langweilig ist. Ob diese Zigarre den Höhepunkt schon hatte kann ich nicht mit letzter Gewissheit beurteilen aber ausser Zweifel steht das sie einen sehr schönen Genuß bot und darauf kommt es an da es die erlebte Realität ist.   

H. Upmann Dunhill Seleccion Suprema No.201 (1962)
Die Davidoff Chateau Latour war deswegen Fixstarter weil ich sehen wollte wie sie sich seit dem Areacigar Weihnachtssmoke 2009, vor ziemlich genau einem Jahr, entwickelt hat. Damals habe ich auch Fotos von der Kiste gemacht http://montehiba.blogspot.com/2009/12/areacigar-weihnachtssmoke-in-wien.html . Als ich vorher den Bericht vom letzten Jahr gelesen hatte war ich überrascht wie gut diese Eindrücke sich mit jenen vom aktuellen Erlebnis zusammenfügten. Das eine Jahr längere Lagerung und die aufmerksamere Rauchtechnik als damals in großer Runde zeigten das sich die Zigarre tatsächlich auf dem Höhepunkt befindet. Neben den Eindrücken vom letzten Jahr und der typischen Charakteristik der Chateau Serie welche ich schon zuletzt (http://montehiba.blogspot.com/2010/11/vintage-smoke-casa-sauti.html ) beschrieben hatte bemerkten wir folgende Aromanoten - Lebkuchen, Caramel, Laugengebäck und Butter bzw Sahne. Ein sehr cremiger Rauch bei diesmal nicht so stark schwankender Stärke von ca. 2,5/5. Eine sehr feine Zigarre welche auch so behandelt werden will damit sie ihr volles Potential entfaltet und möglicherweise die beste verkostete kubanische Davidoff bis dato. Der Restbestand wird in jedem Fall nun so eingelagert das nur mehr minimale Weiterentwicklung stattfindet - so ist sie optimal.

Auffällig ist das kubanische Davidoff Zigarren wohl generell nicht mehr großes Entwicklungspotential haben wie auch einige andere Sammler / Aficionados mir bestätigten. Ausser den Zigarren aus der Chateau Serie bzw die Dom Perignon dürften die anderen Formate schon ihren Höhepunkt überschritten haben sofern sie nicht schon vor Jahren für sehr langsame Weiterentwicklung gelagert wurden. Für die erstgenannten gilt allerdings ebenfalls entweder genießen in absehbarer Zeit und/oder wenn die Zigarren jetzt gut sind diese so einzulagern das kaum bis gar keine Weiterentwicklung stattfindet. Die Weiterentwicklung kann man über die relative Luftfeuchte, die Temperatur und einer möglichst luftdichten Umgebung bremsen. Beim Neukauf solcher Davidoff Zigarren würde ich dazu raten möglichst "junge" d.h. aus den letzten Jahren der Produktion auf Kuba zu erwerben (zB 1985-1991).

Davidoff Chateau Latour (1987)

Sonntag, 28. November 2010

Davidoff Dom Perignon 1988

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und damit auch meine Beitragsserie im Raritäten Thread vom bereits erwähnten deutschen Zigarrenforum. Die Darstellungsform meiner Monatsbeiträge war/ist immer ein Zigarrenpärchen (2 Stk). So auch im November.

Beim "Pärchen" für den November handelt es sich um Davidoff Dom Perignon aus 1988. Diese kann und darf man als Aushängeschild der kubanischen Davidoff Zigarren bezeichnen.

Sonntag, 21. November 2010

„Hoffen ist schlechter Ersatz für Handeln.“

Das für den Titel bewusst gewählte Zitat hat leider einen sehr unerfreulichen Hintergrund. Man möchte die Tabakbranche weiter beschränken bis hin zum Verbot von einem Walk In Humidor oder Fachberatung zu einer Zigarre. Daher ist nun handeln gefordert von den Aficionados!

Weitere Infos sind hier zu finden:
http://www.cigarworld.de/community/Blog_show_post.php4?blogID=337&PHPSESSID=pug0vdb8vhf4up54bh4kdo90p1

Das Formular ist ein überschauberer Zeit befüllt und die Zeit sollte zum Wohl der Zigarrenkultur investiert werden. Ich selbst bin beruflich sehr intensiv im Einsatz und die wenige Freizeit gehört auch meiner Familie mit einem kleinen Baby. Denoch ist mir das Thema wichtig genug  um in der Nacht mit müden Augen einen kleinen Beitrag für weitere Zigarrenfreuden zu leisten. 

In diesem Sinne - „Lieber ein Licht anzünden, als über die Finsternis klagen.“

Samstag, 6. November 2010

Vintage Smoke @ Casa Sauti

So schön auch große Zigarrenrunden sind, so sehr schätze ich ein intimeres "Setting" für den Zigarrengenuss. Im Idealfall mit guten Freunden mit welchen die Gespräche mind. so interessant sind wie die Zigarren. Ein solcher Freund ist Andreas aka Sauti für mich. Aus der ursprünglich geteilten Zigarrenleidenschaft, welche uns vor einigen Jahren zusammengeführt hat, ist mittlerweile eine sehr wertvolle Freundschaft entstanden. Dementsprechend freute ich mich auf den vereinbarten gemeinsamen Abend letzten Samstag. Also habe ich ein paar Zigarren und interessante Unterlagen eingepackt und bin zum ersten gemeinsamen Smoke in der "Casa Sauti" gefahren. Die Gespräche waren so kurzweilig das wir es kaum glauben konnten das es schon weit nach Mitternacht war als wir zum ersten Mal auf die Uhr gesehen haben. Alle Fotos (bis auf jenes von ihm selbst) hat Andi gemacht - u.a. da ich meine Digicam vergessen hatte. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten gemeinsamen Abend!
Genossen haben wir Don Candido 505 (Pre Embargo) und Davidoff Chateau Margaux (Ende 1970er). Gestartet haben wir mit der kleineren Don Candido.

Bereits der Kaltzug versprach sehr erdige Aromen mit einem Hauch "alter Keller". Die Flammenannahme war wie auch bei der Davidoff beeindruckend gut. Gleich der erste (zugegeben kräftigere) Zug brachte ordentlich Power welche uns beide überraschte da nicht in der Intensität erwartet. Um die Zigarre nicht zu "überpowern" schwenkten wir gleich zu einer langsameren und behutsameren Rauchtechnik welche sich auch generell für Vintage Zigarren empfiehlt - speziell bei dünnem Ringmaß. Eine alte Lady will schließlich mit Bedacht behandelt werden. Nach einige Zügen blieb die Zigarre zwar stark aber die Aromen übernahmen das Kommando. Die primären Aromen waren sehr erdig ("alter Keller"), trockenes Holz, etwas Pfeffer und geradliniger Tabakgeschmack. Im letzten Drittel kam für einen Abschnitt noch eine dezente Süsse dazu. Trotz Alter, Ringmaß und Größe dieser Zigarre blieb sie bis zum letzten Zug interessant und voller Aromen. Eine unglaubliche Zigarre welche auch noch einige Jahre weiter reifen kann/wird da nicht annähernd ein Hinweis zu bemerken war das sie schon über den Höhepunkt sei. Ich teile Min Ron Nee's Beschreibung zu Don Candido Zigarren allgemein - monumental. U.a. deshalb sind Don Candido Zigarren am Vintage Markt wie auch bei Sammlern/Aficionados stets gefragt. Hier noch ein paar Bilder der Kiste welche schon einmal zu sehen waren http://montehiba.blogspot.com/2010/06/don-candido-505-506.html .
Don Candido 505 (Pre Embargo)
Der Kaltzug zeigte schon das die Aromenstruktur der Davidoff Chateau Margaux eine ganz andere ist als jene der Don Candido. Auch der Start war (natürlich auch aufgrund vom Formatunterschied) gänzlich anders. Erst nach den ersten paar Zügen bzw ca. 0,5 cm öffneten sich die Aromen. Obwohl die von mir gerauchten Davidoff aus der Chateau Serie jeweils ihre eigenen Vorzüge hatten so war diese für mich gleich typisch Davidoff (zumind. Chateau Serie). Ich denke diese unverwechselbare Charakteristik würde ich auch in einem Blind Tasting erkennen. Wie bereits im Kaltzug bemerkbar ist die Davidoff auch im Rauchverlauf leicht floral/fruchtig und nussig. Die Aromen hatten im Gegensatz zur Don Candido nicht so eine Power sondern waren ganz fein (auch hier die behutsame Rauchtechnik hilfreich für optimalen Genuss). Wir erkannten auch einen Hauch von Milch/Käse. Die Puro war cremig, weich und alle Aromen waren in perfekter Balance. Beide Zigarren waren zu keinem Zeitpunkt scharf oder unrund und der Abbrand war perfekt (nur bei Andi's Davidoff war ab und zu etwas Korrektur notwendig). Insgesamt steigert sich die Zigarre merklich vom ersten zum zweiten Drittel und bleibt bis am Ende auf diesem hohen Niveau. Diese Zigarre sollte in den nächsten Jahren geraucht werden oder so gelagert werden das sie sich nur sehr langsam bzw kaum weiterentwickelt da sie jetzt sehr gut ist und keine Hinweise auf eine weitere Steigerung zu erkennen sind. Mein Exemplar hatte einen etwas strengeren Zug ohne aber unangenehm zu sein. Nur sammelt sich dadurch schneller Kondensat und die Zigarre muss eine Spur früher weggelegt werden (um sich den Genuss nicht am Ende noch zu verderben) als man das ev. möchte. Hier noch ein paar Bilder der Kiste welche schon einmal zu sehen waren http://montehiba.blogspot.com/2010/05/davidoff-chateau-margaux.html
Davidoff Chateau Margaux (Ende 1970er)
Perfekter Abbrand
Andi aka "Sauti" - Danke für die Gastfreundschaft und den schönen Abend + Fotos.

Samstag, 30. Oktober 2010

Montecristo Dunhill Selección No.1 (Early 1960s / Pre Embargo)

Die letzten Wochen waren zugleich intensiv als auch sehr bewegend für mich da mit BD 09/10 (BD in diesem Fall BirthDate ;-) ) unser Sohn das Familienglück bereichert. Bei meiner Leidenschaft für Langzeitlagerung/Vintage Zigarren wäre es natürlich eine tolle Sache wenn mein Sohn im entsprechenden Alter ebenfalls Interesse für Zigarren entwickelt.  
Dieses Monat habe ich mir als "Zigarren Pärchen" für den Raritäten Thread des bereits erwähnten Forums Montecristo Dunhill Selección No.1 aus den frühen 1960er (vermutlich Pre Embargo) ausgesucht. Diese stammen aus einem 50er Cabinet. Leider werden keine Montecristo Zigarren im Cabinet mehr hergestellt. Über zB Montecristo Nr. 2 in einem Cabinet gereift würden sich sicher viele Aficionados freuen. Die Dunhill Selección Serie gab es nur bis 1982 da der Vertrag bzgl. der Dunhill Marke ab dem Zeitpunkt in Kraft trat.

Bei einer Weinverkostung im Burgenland habe ich mich im Anschluss an die Veranstaltung noch länger mit dem Winzer (welchen ich schon kannte) unterhalten und wieder haben sich viele Gemeinsamkeiten zwischen Wein & Zigarren offenbart. In Bezug auf (Langzeit)Lagerung decken sich viele meiner Ansätze für Zigarren mit jenen für Weine. Das der Winzer im Gegensatz zur österreichischen Mehrheit auch ältere Weine schätzt hat das Gespräch zusätzlich bereichert. Bei der Gelegenheit habe ich u.a. einen sehr guten Rotwein mit einem schönen Lagerungspotential entdeckt. Daher habe ich einige von diesem als auch andere für die längere Lagerung interessante Weine als Privatreserve vor Ort eingelagert und einige Vintage Flaschen werden wohl noch dazukommen. Ich bin froh über diesen "Freundschaftsdienst" da so konstant professionelle Bedingungen gewährleistet sind.


Montag, 13. September 2010

Dunhill Estupendo 1984/85

Wie schon mehrfach erwähnt habe ich mir für den Sammler/Raritäten Thread in einem deutschsprachigen Forum vorgenommen 2010 jedes Monat ein besonderes Zigarrenpaar (immer 2 Zigarren aufgrund einheitlicher Linie) aus meiner Sammlung zu zeigen. Um nicht monatlich meine Bestände durchforsten bzw immer neue Fotos machen zu müssen, wurden die Beiträge zu Beginn des Jahres schon großteils vorbereitet. Wie es ein glücklicher Zufall will kommt mein Plan diesmal etwas durcheinander. Ein sehr netter Zigarrenhändler brachte mich mit einem anderen Aficionado zusammen da dieser Interesse hatte aus seinem Bestand eine Rarität an einen Sammler zu verkaufen. Da der besagte Aficionado ein Arzt ist und ich grundsätzlich ärztlichen Rat annehme, war es relativ schnell klar das die Rarität auch angenommen wird ;-) Besonders gefreut hat mich, abgesehen von der Rarität als solches, die Tatsache das es der erste und ev. auch letzte Vintage Zigarren (zumind. in dieser Dimension) Erwerb in Österreich war. Der überwiegende Teil meiner Vintage Zigarren kommt aus nicht deutschsprachigen Ländern weltweit. Ausgenommen sind natürlich Bestände welche ziemlich frisch gekauft wurden und selbst gereift werden.

Bei der Rarität handelt es sich um eine Kiste der Marke Dunhill im "Format" Estupendo aus Ende 1984/Anfang 1985. Warum ich den Produktionszeitpunkt der Kiste ziemlich genau eingrenzen kann werde ich im folgenden mit u.a. auch nicht sehr breit bekannten Informationen erklären.

Gemäss den meisten auffindbaren offiziellen Listen/Büchern und Unterlagen wird angeführt das die Marke Dunhill von 1982-1991 produziert wurde. Tatsächlich entspricht das aber nur der Vertragsdauer in Bezug auf die Marke zwischen Dunhill und Cubatabaco. Die Marke Dunhill wurde nur in den Jahren 1984/85/86/87 produziert. Auf dem internationalen Markt sind die ersten kubanischen Dunhills Ende 1984 erschienen und aufgrund von Streitigkeiten zwischen Dunhill und Cubatabaco wurde die Produktion nach 1987 nicht mehr fortgeführt. Der Vertrag lief dann 1991 aus. Warum ich meine Kiste ziemlich genau datieren kann ergibt sich aus dem Erscheinungszeitpunkt auf dem Markt und der Tatsache das auf meiner Kiste noch kein Cubatabaco Logo auf der Rückseite der Kiste zu finden ist. Das Cubatabaco Logo als zusätzliches Merkmal auf der Rückseite einer kubanischen Zigarrenkiste erschien erst ca. im März 1985. Internationale Sammler haben mir bestätigt, dass meine Kiste ohne dem Cubatabaco und aus der Anfangszeit noch viel seltener ist als generell kubanische Dunhill Zigarren.
Dazu muss man wissen das kubanische Dunhill Zigarren bereits kaum mehr auf dem Zigarrenmarkt auftauchen. Am ehesten noch bei Auktionen oder bei Tauschgeschäften zwischen Sammlern. Im Regelfall sind kubanische Dunhill Zigarren auch schwieriger zu finden als kubanische Davidoff. Sie erzielen auch (gute Lagerung immer vorausgesetzt) üblicherweise die spürbar höheren Preise bei zB Auktionen. Vintage Zigarren Händler bieten kubanische Dunhill Zigarren meistens auch nicht breit an. Generell haben sich Dunhill Zigarren während der Zeit als sie produziert wurden nicht sonderlich gut verkauft. Erst Jahre später wurde ihr Potential von mehr Aficionados und Sammlern erkannt. Glücklich sind jene welche zu der Zeit (wobei auch Anfang 1990er noch zu vernünftigen Preisen erhältlich) die Mittel und die Vorahnung hatten zu investieren.

Kleiner Nachtrag zu einem älteren Beitrag:
Im Juni wurden im Forum als auch hier Don Candido Zigarren gezeigt. Bei der 505 Kiste handelt es sich nicht um 1976er sondern Pre Embargo Zigarren. Der Irrtum hat sich aufgrund eines Fehlers in meiner Bestandsliste auch in die Beiträge weitergezogen. Im Blog wurde das mittlerweile schon korrigiert - siehe Don Candido Beitrag Juni 2010. Mir ist es beim umräumen div. Kisten (u.a. eben diese) aufgefallen das ich sie online falsch datiert hatte. Weil die Merkmale der Kiste sind eindeutig Pre Embargo (Aufschrift, Siegel etc.).
Innendeckel
Siegel innen und aussen
In Tubos sind Vintage Zigarren immer besonders interessant da besser geschützt (speziell vor zuviel Frischluft)
Sehr, sehr selten Dunhill Kisten ohne Cubatabaco auf der Rückseite
An der Stelle möchte ich auch erwähnen das ich immer Interesse an Vintage und besonderen Zigarren habe sollte jemand einen Abnehmer suchen. Einfach einen Kommentar zu einem Beitrag mit den Kontaktdaten (zumind email) hinterlassen. Kommentare werden aufgrund bereits erwähnter Spam Problematik erst nach Freigabe von mir online gestellt - daher keine Sorge das die Kontaktdaten dann öffentlich zu sehen sind.