Letzten Freitag war es endlich soweit und das lange geplante und immer wieder verschobene Treffen mit meinem lieben Freund Andreas fand endlich statt. Man könnte fast meinen desto seltener die Treffen desto rarer die Zigarren welche wir rauchen.
Es war wie immer ein sehr kurzweiliges Treffen und das obwohl wir ca. 6,5 Stunden zusammen waren.
Natürlich war es an der Zeit das wir gemeinsam die Zigarre rauchen von welcher ich hier lange berichtet habe und zu welcher letztlich der Cigar Journal Artikel entstanden ist - SOL Aromosos Imperiales aus dem Zeitraum 1936-1940 (genaue 2 seitige Dokumentation zur Datierung im aktuellen Cigar Journal).
Eine Frage aus dem Artikel war - wird die Zigarre überhaupt noch rauchbar sein? Die klare Antwort ist JA. Der Kaltzug offenbarte einen ganz eigenen Geschmack welchen ich nicht in Worte fassen kann. Das erste Drittel war zwar sehr verhalten und ich musste sehr behutsam (wie eigentlich für Vintage Zigarren generell zu empfehlen) rauchen um die fragilen und feinen Aromanoten würdigen zu können. Aber ab dem 2. Drittel nahm die Stärke zu und die Aromen waren auch deutlich ausgeprägter. Jetzt machte die Zigarre richtig Spass. Der Rauch war cremig, leichte Süße war manchmal zu schmecken, dezente nussige Töne und ein Toffee Geschmack waren zu vernehmen. Obwohl sie wohl den Höhepunkt überschritten hat war es insgesamt eine wirklich gute Zigarre welche offensichtlich von der luftarmen Lagerung profitiert hat. Der Abbrand war perfekt auch wenn er bei Andi - siehe Fotos unten - etwas witzig ausgesehen hat.
Getrunken habe ich nur stilles Wasser um die Zigarre möglichst neutral wahrzunehmen. Danke auch an Andi für einige Bilder in diesem Beitrag.
Über die Behrens & Co. Ära berichte ich genauer im Cigar Journal Artikel.
legitim boxpressed nach all den Jahren in der Kiste
Was raucht man nach so einer Zigarre? Schwierig, aber nach angemessener Pause haben wir uns aus den mitgebrachten Vintage Stücken für die ca. 20 Jahre jüngere Sancho Panza Coronas de Cuba aus den frühen 1960er entschieden. Der Kaltzug offenbarte süssliche und florale Aromen wobei diese nach dem anzünden nicht mehr zu vernehmen waren. Eine kräftige Habano mit einer Stärke über den ganzen Raufverlauf von in etwa 4/5. Die Entwicklung dieser Zigarre hatte eigentlich kaum die klassische Drittel Unterteilung sondern war eher linear. Eine "ehrliche" kubanische Zigarre vom ersten bis zum letzten Zug mit schweren erdigen Tabakaromen gemischt mit Röstaromen. Auch hier war der Abbrand perfekt. Für beide Zigarren gilt ein optimaler Zugwiderstand wie ich ihn gerne mag. Man musste nicht fest an der Zigarre saugen um den Mund voll mit Rauch zu haben. Das hilft ungemein um die Zigarre nicht zu überhitzen und speziell die delikaten Vintage Aromen zu zerstören.
In dem Zusammenhang diskutierten Andi und ich über die Verarbeitungsqualität heutiger kubanischer Zigarren welche im Vergleich zu non cuban Zigarren sicher nicht durchgehend optimal ist. Interessant ist, dass wir bis dato keine Vintage Habano geraucht haben wo es Zugprobleme oder ähnliches gab. Die Qualitätskontrolle war früher sicher nicht besser als heute aber ich denke der Druck punkto Stückzahlen für die Roller war kleiner und ev. hatten diese mehrheitlich früher ein anderes Qualitätsbewusstsein.
Bilder der Kiste aus welcher die Zigarren stammen (liebe Grüße nach London!)
2 Kommentare:
Das sieht doch nach gelungenem Rauchgenuss aus... schön zu hören, dass die Sol Aromosos wirklich so gut zu rauchen war... das zeigt immer wieder, was bei ordentlicher Lagerung alles machbar ist...
Danke für den Kommentar. Wie beschrieben war das erste Drittel nicht so aufregend aber die anderen beiden waren gut.
Kann dir in Bezug auf Lagerung nur zustimmen!
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