Eigentlich sollte mein aktuellster Beitrag von meinen Zigarrenerlebnissen vor einigen Wochen auf Maui handeln. Unser Urlaub war ohne Zweifel ein tolles Erlebnis mit vielen Highlights (zB Schnorcheltrip mit Wasserschildkröten, Helikopter Rundflug, Candle Light Dinner am Strand etc) auf einer wunderschönen Insel aber leider punkto Zigarren ein Reinfall. Dazu kam es weil ich mir bewusst keine Habanos mitgenommen hatte und mehrere Annahmen von mir nicht eingetroffen sind. Erstens dachte ich, dass wir am Airport in Frankfurt wieder bei dem kleinen begehbaren Humidor vorbeikommen würden den wir vom letzten Jahr kannten um ein paar Habanos in Tubos zu kaufen. Das war als kleine Sicherheitsration gedacht da ich wegen dem Embargo mich eher auf Zigarren vom US Markt konzentrieren wollte. Da kommen wir auch schon zu zweitens - bei der 2. Zwischenstation am Aiport in L.A. waren ebenfalls keine Zigarren zu finden. Drittens - auf Maui selbst waren keine für mich annähernd interessanten Zigarren zu finden. Zumindest nicht dort wo wir überall waren und wir waren viel unterwegs. Eine Schande da alleine unser Cottage auf Hana http://www.hotelhanamaui.com/ wo wir u.a. 2 Nächte waren zu einem herrlichen Freiluftsmoke mit Blick aufs Meer und Sonnenuntergang eingeladen hätte. Daher freue ich mich umso mehr über ein sehr nettes Smokeerlebnis vom Freitag berichten zu können. Noch während meines Aufenthaltes auf Maui bekam ich von einem Bekannten aus dem Areacigar Forum die Information bzgl. eines Zigarrenabends im Hotel Annental http://www.annental.at/ . Nach der Rückkehr klärte ich meine Termine ab und zum Glück war dieser Freitag noch nicht verplant und Sauti der Mitautor dieses Blogs hatte ebenfalls zugesagt mitzukommen. So haben wir uns am späten Nachmittag getroffen und sind gemeinsam mit Hilfe des Navis und ein wenig eigener Orientierung zeitgerecht vor dem offiziellen Teil am Ziel angelangt. Dort trafen wir Christoph den Bekannten aus dem Zigarrenforum das erste Mal im Reallife. Er hatte Arbeitskollegen und Freunde mitgebracht. Die Initiative zu dieser Veranstaltung ging von einer aktiven und sehr netten Trafikantin aus der Gegend aus. Die Eröffnung bzw. Begrüßung machte ein Vertreter von tobaccoland (exklusiver Vertriebspartner von Habanos in Österreich). Danach folgten einige Informationen und Präsentationsseiten von Eduardo Gonzalez - offizieller Repräsentant von Habanos in Österreich. Als Abschluß wurden einige Videos gezeigt welche den Entstehungsprozess der Habanos illustrierten. Die Videos waren mir bekannt und auch im Vortrag waren nur wenige Infos dabei welche ich nicht kannte da die primäre Zielgruppe eher Potentialkunden waren. Interessant war aber das vermutlich nächstes Jahr in Wien eine La Casa del Habano entstehen soll. Das freut mich als Wiener natürlich sehr auch wenn es vermutlich aufgrund von gesetzlichen Einschränkungen und dem Monopol nicht mehr als eine Raucheroase sein wird - damit ist der Vergleich zu Casas in anderen Ländern gemeint wo es auch interessante Spezialitäten zu kaufen gibt und die Preise (zB Deutschland oder Schweiz) auf einem deutlich anderen Niveau liegen. Die Casa in Baden ist das lebende Beispiel, dass leider in dem dzt. Umfeld zwar eine schöne Lokalität für Zigarrenraucher geschaffen werden kann aber für Aficionados nicht wirklich eine attraktive Einkaufsmöglichkeit geboten werden kann. So müssen zB die Zigarren aufgrund der Gastronomie teurer als in einer Trafik verkauft werden und das obwohl die Preise in Österreich ohnehin schon deutlich höher sind als in den meisten Nachbarländern. Für mich als wirtschaftlich interessierten Mensch war auch die Habanos Umsatzverteilung auf die Länder wo sie aktiv sind interessant zu sehen. Spanien ist mit ca. 29% deutlich an der Spitze der Umsatzbringer - im Vergleich dazu macht Deutschland mit deutlich mehr Einwohnern und einer guten Zigarrenszene nur ca. 5% aus. In der Schweiz werden auch mehr Habanos als in Canada verkauft. In Österreich wurden letztes Jahr ca. 600.000 Habanos verkauft.
Insgesamt muss ich leider sagen, dass der offizielle Teil viel zu leidenschaftslos präsentiert wurde weshalb ich auch die Lust verlor einige Fragen zu stellen welche mich beschäftigten. Die gereichte "Testzigarre" Romeo y Julieta Regalias de Londres war wie wir in der Gruppe feststellten keine geeignete Zigarre für einen Promotion Event. Mit nur ein paar Euro Investment mehr hätte man sicher würdigere Vertreter aus dem Habanos Standardsortiment finden können. Die Zweite im Vortrag angekündigte Zigarre wurde erst gar nicht mehr gereicht. Neukunden wird man so wohl kaum erreichen. Mit so einem Engagement und Marketing ist es keine Überraschung, dass wir in Österreich noch einiges an Aufholpotential haben gegenüber vergleichbaren Ländern. Ich hoffe die Trafikantin bekommt bei der nächsten Veranstaltung mehr Unterstützung von Habanos und tobaccoland da die Grundidee sehr gut ist.
Zum Glück entschädigten die sehr angenehme, lustige und sympathische Runde als auch die Location für den nicht optimalen offiziellen Teil. Da ich einige Habanos mitgebracht hatte sollte letzlich auch der Genuss nicht zu kurz kommen. Würde mich sehr freuen die neu kennengelernten Jungs wieder zu treffen.
Die Habanos Präsentation. Leider ist das Foto nicht optimal belichtet daher darunter noch ein anderes Foto von Eduardo Gonzalez.
Die gemütliche Runde...